Alarm im Raubtierhaus by Wolf Stefan

Alarm im Raubtierhaus by Wolf Stefan

Autor:Wolf, Stefan [Wolf, Stefan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Karl zog sein Smartphone aus der Tasche, aktivierte den Nachtmodus seiner Kamera und machte ein paar Fotos von den beiden Männern. Da zog der Mann mit Hut etwas aus seinem Mantel und überreichte es Niebert.

Niebert hantierte mit dem Päckchen herum und steckte es dann in seine Jackentasche. Kurz sprachen die beiden noch miteinander, dann stieg der Mann mit Hut wieder ins Auto und fuhr los.

»Was war das denn?«, flüsterte Karl und packte sein Handy weg.

Tim zuckte mit den Schultern. »Ich konnte es nicht genau erkennen, aber ich glaube, es war ein Bündel Geldscheine!«

Karl nickte. »Wenn das so ist, dann dürften die finanziellen Probleme von Niebert ja erst mal gelöst sein.«

Plötzlich knisterte es hinter Tim und Karl. Etwas verbarg sich im Gebüsch und kroch raschelnd näher. Tim und Karl schoss augenblicklich Adrenalin in den Körper, sie drehten sich um und hielten die Schürhaken zur Abwehr bereit. Sie wagten kaum zu atmen. War es doch zu leichtsinnig gewesen, das sichere Haus zu verlassen? Aber jetzt war keine Zeit, darüber nachzudenken. Das Knistern wurde immer lauter, das Wesen im Gebüsch kroch immer näher. Und mit einem Satz sprang es aus dem Busch.

Karl stolperte zurück und holte mit seinem Schürhaken aus.

Im letzten Augenblick hielt ihn Tim zurück. Es war kein Gepard, der ihnen aufgelauert hatte, sondern Oskar, der einen Weg aus der Villa gefunden und die Fährte von Tim und Karl aufgenommen hatte. Freudig sprang der Hund in die Arme von Tim und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz.

Karl rutschte das Herz in die Hose. Erleichtert atmete er auf. Doch gerade als sich die beiden schon in Sicherheit wähnten, traf sie unvermittelt der Strahl einer Taschenlampe. Schnell duckten sich Tim und Karl zu Boden. Tierpfleger Niebert hatte das Rascheln offenbar auch gehört und kam den Hügel heraufgestapft. Karl und Tim standen mucksmäuschenstill.

»Wer ist da? Komm heraus, du Feigling!«, schrie Niebert, während er näher und näher kam. Seine Taschenlampe suchte aufgeregt die Sträucher ab. Es war eine Frage von Sekunden, bis er die heimlichen Beobachter entdecken würde. Tim schnappte sich geistesgegenwärtig Oskar und hielt ihm die Hand über die Schnauze, damit er nicht bellen konnte. 187 Denn das würde Niebert geradewegs zu ihrem Versteck führen!

»Rückzug!«, flüsterte Tim und löste damit Karl aus seiner Angststarre. Er klemmte sich Oskar unter den Arm und huschte durchs Gebüsch davon, dicht gefolgt von Karl. Aber auch der Tierpfleger war nicht weit zurück und hatte den Vorteil, seine Taschenlampe einsetzen zu können. Darauf verzichtete Tim lieber. Er wollte Niebert die Verfolgung nicht allzu leicht machen. Den Hügel hinunter konnten sie ihren Vorsprung ausbauen, während Niebert immer wieder fluchend in den Sträuchern hängenblieb.

Als Tim und Karl unten ankamen, schnappten sie sich ihre Fahrräder und brausten, so schnell sie nur konnten, durch die Nacht davon.



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